Welche Wirkung haben Heilpflanzen?

Heilpflanzen

Welche Heilpflanzen gibt es?

Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen, sagt der Volksmund. Und so ganz Unrecht hat er damit nicht. Tatsächlich wartet die Natur mit zahlreichen Gewächsen auf, die selbst von der Schulmedizin längst als Heilpflanzen bezeichnet werden. Es gibt auch eine gewaltige Heilpflanzen-Liste und ein riesiges Heilpflanzen-Lexikon mit Tausenden von Heilpflanzen und Heilkräutern. Welche im Allgemeinen am häufigsten gebraucht werden, was in ihnen steckt und wie sie angewendet werden, verraten wir Ihnen hier.

13 Heilpflanzen für die Hausapotheke

Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian – die meisten von uns nehmen Kräuter aus dem Garten mehr oder weniger regelmäßig in der Küche. Zum Würzen, um Gerichten einen ganz besonderen Pfiff zu verleihen, für mehr Geschmack. Bestimmte Inhaltsstoffe dieser und einiger anderer Pflanzen können aber auch noch einen ganz anderen positiven Einfluss auf unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist haben.

Manche Kräuter werden als Rohkost verzehrt, andere als Tee zubereitet. Auch als Zusatz im Bad, als Salbe, Tinktur oder Öl verwendet, wird ihnen eine positive Wirkung nachgesagt. Egal, wie Heilpflanzen genommen werden, wichtig ist bei allen, auf reine Bioqualität zu achten. Zu den Hauptvertretern der Heilpflanzen gehören:

  1. Arnika 
  2. Ingwer
  3. Johanniskraut
  4. Kamille
  5. Lavendel
  6. Melisse
  7. Petersilie
  8. Pfefferminze
  9. Rosmarin
  10. Salbei
  11. Schafgarbe
  12. Schwarzkümmel
  13. Thymian

Wie Heilpflanzen helfen können

Die Wirkung auf Körper, Geist und Seele, welche den Kräutern und Pflanzen nachgesagt wird, beruht auf ihren Inhaltsstoffen. Heilpflanzen sind in der Regel reich an ätherischen Ölen. Sie enthalten aber auch Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die unser Körper braucht, um seine allgemeine Vitalität aufrechtzuerhalten.  

Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkweisen im Einzelnen:

  • Arnika wächst in der Natur in höheren Regionen der Gebirge. Ihre leuchtend gelben Blüten enthalten  Flavonoide, Gerbstoffe, Cumarine, ätherisches Öl und Helenalin. Vor allem dieser Pflanzenstoff steht im Ruf, die Bildung von Zytokinen (entzündungsauslösende Stoffe) zu unterdrücken. Angewendet wird Arnika meist als Salbe, Tinktur oder Öl und kommt bei Prellungen, Verstauchungen oder Blutergüssen zum Einsatz. In Verbindung mit reinem CBD-Extrakt kann es eine lindernde Wirkung zum Beispiel bei Gelenkschmerzen besitzen.
  • Ingwer ist frisch, gemahlen als Gewürz, in Kapselform, als Tee oder eingelegt in Sirup und Essig erhältlich. Die Wurzel enthält ätherische Öle, Gingerol, Harz und Harzsäuren, Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Außerdem ist Ingwer reich an Vitamin C und soll unter anderem antibakteriell wirken. Genommen wird er oft auch, um Übelkeit und Erbrechen zu mindern. Seine Scharfstoffe sollen die Durchblutung und den Kreislauf anregen sowie die Verdauung fördern, indem sie die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung steigern.
  • Johanniskraut ist als gesamte Pflanze als Arzneimittel gegen leichte bis mittelschwere Depressionen zugelassen. Obwohl seine Blüten goldgelb leuchten, enthalten sie rote Farbstoffe, zum Beispiel Hypericin und Pseudohypericin. Außerdem finden sich Hyperforin und Flavonoide im Johanniskraut. Es soll die Stimmung aufhellen, Angstzustände lösen und nervöse Unruhe lindern können. Seine beruhigende Wirkung kann das Johanniskraut zusammen mit CBD-Extrakt möglicherweise auch als Aromaöl bei einer Entspannungsmassage entfalten.

Tipp: Getrocknete Heilpflanzen stets lichtgeschützt aufbewahren

  • Kamille spendet ihre Inhaltsstoffe über die Blüten. Darin sind a-Bisabolol und Matricin als Substanzen des ätherischen Öls enthalten. Aber auch die Flavonoide, Apigenin und Quercetin sowie Cumarine. Das Kraut soll antibakteriell, entzündungshemmend und entkrampfend wirken und außerdem die Verdauung anregen. Zu diesem Zweck wird Kamille traditionell als Tee eingesetzt. Auch eine wohltuende Wirkung bei Entzündungen im Hals- und Rachenbereich wird ihm nachgesagt. Bei einem grippalen Infekt kommt traditionell eine Inhalationen mit Kamilleblüten zum Einsatz. Salben und Cremes mit Kamilleextrakt enthalten, werden bei trockener Haut oder bakteriellen Hautentzündungen aufgetragen.
  • Lavendel ist in seinen blau-violetten Blüten reich an ätherischem Lavendelöl, Cumarinen, Flavonoiden und Gerbstoffen. Lavendelblüten als Tee aufgegossen sollen eine beruhigende Wirkung besitzen, ebenso als Zusatz zu einem Bad, wo ihnen auch noch eine Entkrampfung der Muskulatur zugesprochen wird. In Form eines Öls, aufgetragen auf Stirn oder Schläfe, könnte Lavendel beruhigend bei Nervosität und Unruhe wirken.
  • Melisse punktet mit einem ätherischen Öl, das eine komplexe Mischung aus Citral und Citronellal, Gerbstoffen und Flavonoiden beinhaltet. Melissentee wird häufig bei Ängstlichkeit, Unruhe und Nervosität verwendet. Die Heilpflanze soll sowohl entspannend als auch anregend und aufmunternd sein. Traditionell kommt sie auch bei Spannungskopfschmerzen, Migräne, nervösem Magen und Unterleibsbeschwerden sowie als Kompresse bei Hautentzündungen zum Einsatz.
  • Petersilie ist in Salaten, Soßen und als Kräutertopping kaum aus der Küche wegzudenken. Ihre Inhaltsstoffe sind Vitamin C, ätherische Öle, Apiin, Apiol, Apiolin, Flavonoide, Furocumarin, Gerbsäure, Glykoside, Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Violaxanthin und das Spurenelement Zink. Petersilie wird frisch, in getrockneter Form als Kapsel sowie als Saft gegen Verdauungsstörungen, Nieren-, Harnwegs- und Blasenbeschwerden eingesetzt.

 

Aromaöl

Tipp: Aromaöle mit CBD-Extrakt können den Effekt begünstigen

  • Pfefferminze hat mit dem Menthol ein äußerst wichtiges ätherisches Öl. Zudem stecken in ihr verschiedene Gerb- und  Bitterstoffe, Flavonoide und einige Enzyme. Pfefferminzprodukte wirken meist kühlend und erfrischend. Als Tee zubereitet, wird dieser Heilpflanze eine entzündungshemmende sowie magenberuhigende Eigenschaft nachgesagt. Deshalb wird sie oft  bei Verdauungsbeschwerden, einem Reizdarmsyndrom, Blähungen und Völlegefühl angewendet. Zudem heißt es, Pfefferminzöl könne in verdünnter Form äußerlich gegen Muskelverspannungen, Gliederschmerzen und – in Kombination mit Cannabidiol – Spannungskopfschmerzen helfen.
  • Rosmarin wird oft als Öl oder als Kräuterzutat in der Küche verwendet. Er enthält Cineol, Kampfer und alpha-Pinen, das in der Volksheilkunde gegen verschiedene Beschwerden wie Rückenschmerzen, Völlegefühl oder Harnwegsinfektionen eingesetzt wird. Auch Bitterstoffe wie Carnosolsäure und Gerbstoffe wie die Rosmarinsäure beinhaltet dieses Kraut.
  • Salbei hat einen leicht bitteren Geschmack, für den der Bitterstoff Carnosol verantwortlich ist. Außerdem enthält der echte Salbei ätherisches Öl, das sich aus Thujon und Kampfer zusammensetzt. Rosmarinsäure, Flavonoide und das Triterpen Ursolsäure. Es wird vermutet, dass Salbei eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung besitzt. Als Tee ist er ein beliebtes Mittel gegen Heiserkeit, Halsschmerzen und Erkältungen. In höherer Dosierung soll Salbei auch gegen übermäßige Schweißproduktion wirken.
  • Schafgarbe beinhaltet in ihrem ätherischen Öl Substanzen wie Azulen, Cineol und Kampfer. Schafgarbenöl ist tiefblau, was durch den Stoff Chamazulen (ein aromatischer Bestandteil des ätherischen Öls) verursacht wird. Zugeschrieben werden der Heilpflanze in der Naturheilkunde unter anderem krampflösende, beruhigende, antibakterielle und blutstillende Eigenschaften. Innerlich angewendet soll sie gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden helfen. Vielfach gibt es Schafgarbe auch als Badezusatz oder Kompresse. In dieser Form soll sie kleinere Wunden der Haut schneller heilen und Menstruationsbeschwerden verringern.

Tipp: Einige Heilpflanzen lassen sich auf der Fensterbank oder dem Balkon ziehen

  • Schwarzkümmel besteht zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure. Auch Mineralstoffe wie Zink, Selen, Magnesium und Aminosäuren sowie mehrere Vitamine stecken in den Samen. Einem Öl mit Schwarzkümmel-Zusatz wird eine harmonisierende Wirkung auf das Immunsystem sowie eine Regulierung bei Magen-Darm-Problemen zugesprochen. Wird es in heißem Wasser gelöst, sollen seine Dämpfe schleimlösend und entkrampfend wirken. Eine sanfte Massage mit einem Aromapflege-Öl mit Schwarzkümmel kann bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass es zudem eine positive Wirkung auf Asthmabeschwerden haben und den Blutdruck regulieren kann.
  • Thymian enthält 1 bis 2,5 Prozent ätherisches Öl. Die Substanzen darin sind hauptsächlich Thymol und Carvacrolr. Auch Lamiaceen-Gerbstoffe und Flavonoide kommen im echten Thymian vor. Das Kraut kann nicht nur in der Küche als Würzmittel eingesetzt werden, sondern auch als Tee zur inneren und als Öl bzw. Badezusatz zur äußerlichen Anwendung. In der Naturheilkunde gilt Thymian als Heilpflanze gegen Husten und Bronchitis, er soll entzündungshemmend, desinfizierend, blutstillend und krampflösend wirken.